Alexander Fürst zu Dohna-Schlobitten
Das Photo vom Bernsteinzimmer ist während der provisorischen
Aufstellung in Königsberg aufgenommen worden. Der darauf sichtbare kleine
Puppen-Bernsteinschrank stammt aus den Kunstsammlungen der Stadt Königsberg und
gehört nicht in das Bernsteinzimmer. Vitrinen oder andere Gegenstände standen
nicht in diesem Raum, als ich ihn mit Dr. Rohde 1943 besichtigte.
Dr. Rohde zeigte mir damals an einzelnen vorstehenden
Stellen des Paneels Beschädigungen, die durch Ausbrechen von Bernsteinstücken
entstanden waren. Er meinte dazu, es seien sowohl von russischen als auch von
deutschen Soldaten Bernsteinstücke als Andenken herausgebrochen worden.
Darum habe man es nun wenigstens aus der Lage zwischen den Fronten vor der Zerstörung gerettet.
Darum habe man es nun wenigstens aus der Lage zwischen den Fronten vor der Zerstörung gerettet.
Beschädigungen rechts unter d. Spiegel |
Ich habe von Dr. Rohde nie Äußerungen gehört, daß er das Bernsteinzimmer ausgestellt hätte, um es nach dem Krieg ganz zu behalten. Die provisorische Aufstellung an dünnen Papp oder Holzwänden in einem viel größeren und höheren Saal des Schlosses in Königsberg sowie der aus weißem Musselin bestehende obere Abschluß der Decke zeigten, daß es sich nur um eine behelfsweise Lösung handelte.
Rätselhaftes Bild - Miniaturpanel ? |
An eine dauernde Einverleibung war nicht gedacht. Dr. Rondes Ausführungen in der Zeitschrift Pantheon sind in der ersten Freude über die Rettung des Bernsteinzimmers etwas zu enthusiastisch und unüberlegt ausgefallen. Er hat sich sicher nicht dabei über den Verbleib des Bernsteinzimmers nach dem Krieg Gedanken gemacht. Dr. Rohde war nicht der Mann, der den Nazis die Hand zu unlauteren Machenschaften geboten hätte, das widersprach seiner durch und durch anständigen Gesinnung. Alexander Fürst zu Dohna-Schlobitten
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